Das künstlerische Projekt in der Niederlassung der Kantonalbank in Heerbrugg wurde 2015/16 von der St.Galler Künstlerin Elisabeth Nembrini konzipiert und durchgeführt. Es umfasst drei Standorte: Die Eingangshalle, die Schalterhalle mit der Verglasung des Treppenhauses und neun Besprechungszimmer.
Die Grundlage für alle drei Standorte bildet eine Reihe von Zeichnungen mit dem Titel Trésor, deren Motive, hauptsächlich tierische und menschliche, aus einer weissen Dispersionsschicht herausgeschabt sind.
Im Eingangsbereich werden drei Motive im Verlauf eines Jahres abwechslungsweise an die Frontwand projiziert.
Die drei Glaswände des Treppenhauses, von der Schalterhalle her sichtbar, sind mit bedruckten Folien beschichtet, die halbtransparente Durchblicke auch auf Dahinterliegendes ermöglichen.
In den Besprechungszimmern sind je eine Wand mit einer Kunsttapete bespannt, deren Motive an den anderen Standorten, versteckt oder offensichtlich, bereits vorkommen. Diese interessanten, motivischen Verknüpfungen erschliessen sich den Betrachtern, vor allem auch den Mitarbeitern der Bank, allmählich.
Die dezente Farbigkeit, die alle Schattierungen zwischen Schwarz und Weiss, Licht und Dunkel umfasst, regt die Phantasie des Betrachters an und gibt Spielraum für eigene Interpretationen.
In jedem Besprechungszimmer sorgt je ein kleines, sorgfältig ausgewähltes Bild des kürzlich verstorbenen Widnauer Künstlers Josef Alge für die farbige Antwort auf die Kunsttapete von Elisabeth Nembrini an der gegenüberliegenden Wand.
Text: Elisabeth Keller Schweizer, 2016